Chartern – aber richtig!
Träumen auch Sie von dem Abenteuer der großen Reise auf See?
Sind Sie vielleicht sogar schon ein Stück weiter und haben einen Motorboot- oder Segelschein bei einer Segelschule gemacht?
Dann kann es ja jetzt losgehen!
Nur wohin? Mit wem? Was für ein Boot? Chartern Sie sich doch eine Yacht, aber richtig.
Das Wichtigste ist, dass Sie Erfahrung sammeln, bevor Sie sich als Verantwortlicher Schiffsführer, also Skipper an Bord begeben.
Diese erhalten Sie beim Skippertraining einer professionellen Segelschule und
geben Sie sich nicht mit dem einfachsten Bootsführerschein zufrieden,
machen Sie auch Ihren Sportküstenschifferschein.
Sammeln Sie mit ein paar Segelfreunden Erfahrung im Binnenbereich, chartern Sie sich eine kleine Yacht, z.B. auf der Müritz.
R e v i e r e
Nordsee
Die Nordesee gehört zu den schwierigsten Gewässers Europas. Es ist sehr gut ausgetonnt. Viele Landmarken machen es nicht gerade zu einem Kinderspiel, aber es ist von jedem gut zu bewältigen. Die 3 Oszillatoren der Nordsee werden von den Atlantikgezeiten angeregt. Dadurch sind Wellenhöhen von mehr als 1m möglich. Da die Topoologie der Nordsee sehr flach ist, sind die Wellen sehr kurz.
Müritz
Der größte Binnensee Deutschlands gehört zur Mecklenburgischen Seenplatte.
Holland
Viele Wassersportmöglichkeiten bietet auch die Niederlande. Das IJsselmeer mit den angrenzenden Friese Meren, ist nur eines der vielen Binnengewässer in Holland. Aber auch das Waddenzee, was sich an der Nordseeküste befindet, ist (aus deutscher Sicht) ein beliebtes Segelrevier für die Bewohner aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen.
Griechenland
Griechenlands Segelrevier ist sehr schön. Es hat viele kleine Inseln und Buchten. Dafür aber wenige Marinas. Das kaum ausgetonnte Seegebier hat viele Landmarken, so dass die Navigation von jedem gut bewältigt werden kann.
Ostsee
Das Hausrevier Schwedens, Dänemarks, Deutschland und der baltischen Staaten ist ein vielseitiges Segelrevier. Die Ostsee ist, wie das Mittelmeer, nur durch eine schmale Meerenge (Skagerrak, Kattegat) mit dem Atlantik verbunden. Das hat unter anderem zur Folge, dass der Tidenhub in der Ostsee sehr gering ist und kaum mehr als 0,5m erreicht.
Karibik
Der westlich tropische Teil des Atlantischen Ozeans nördlich des Äquators nennt man auch die Karibik. Sie besteht aus dem Karibischen Meer (Caribbean Sea) und dem Inselbogen der dort gelegenen Inseln und Inselgruppen (Westindische Inseln).
Kroatien
Im Sommer ein Schwachwindrevier mit vorherrschenden Landwind/Seewind-Effekten und vielen kleinen Inseln und Häfen.Das Seegebiet ist kaum ausgetonnt, es gibt viele Landmarken, so dass die Navigation von jedem gut zu bewältigen.
Bodensee
Der Bodensee ist ein Drei-Länder-Wassersportrevier mit vielseitigen Möglichkeiten.
Wenn Sie dann sicher genug sind kann es jetzt auf die große Reise gehen. Wie bei jeden Urlaub ist der Ort, also die Revierauswahl entscheidend. Schwierige Gewässer wie die Nordsee, Ostsee oder Adria sollte ein Anfänger meiden. Versuchen Sie es im warmen Süden, z.B. in der Türkei. Eine Vermittlungsagentur hilft über Sprachbarrieren und sucht für Sie die passende Charterbasis mit der richtigen Yacht. Auch diese Auswahl ist für einen schönen Urlaub auf dem Wasser entscheidend. Worauf legen Sie und besonders Ihre Crew wert? Platz, Komfort, Sicherheit oder etwas Sportliches? Nehmen Sie sich nicht gleich den größten Katamaran, wenn Sie nur Einrumpfboote kennen.
Versicherung
Jeder Yachteigner/Vercharterer sichert sich gegen Schäden an der Yacht mit einer Kaution ab. Die wird im Schadensfall teilweise oder ganz einbehalten.
Selbst kleine Schäden wie ein Kratzer kann zum Einbehalt der Kaution führen.
Wenn Ihnen der Einbehalt der hinterlegten Kaution im Schadenfall weh tut oder zu Unfrieden an Bord führt, empfehlen wir Ihnen den Abschluss einer Kautionsversicherung.
Diese sichert Sie bei rechtmäßigen Einbehalt der Kaution aufgrund eines Schadenereignisses ab.
Zum Beispiel können Sie bei der EIS European Insurance & Services GmbH eine Kautionsversicherung bis zum
Törnbeginn online unter www.eis-insurance.com abschließen und erhalten nach Zahlung sofort die Police per E-Mail.
Haben Sie Ihre Yacht bei einer guten Charteragentur angemietet, sollte es bei allen erwähnten Punkten keine Probleme geben,
beziehungsweise lassen sich eventuelle Beanstandungen schnell aus der Welt räumen.
Skipperversicherung
Gegen einen Fehler, den man als Skipper vielleicht doch mal macht, kann man sich mit einer erweiterten Skipperhaftpflicht versichern. Das ist eine der wichtigsten Versicherungen für Skipper & Crew. Diese Versicherung sichert nachfolgend haftend zu einer eventuell bestehenden Haftpflichtversicherung der Yacht ab und deckt in der erweiterten Form auch Haftpflichtschäden.
Mit der erweiterten Skipperhaftpflicht sind Sie gegen die Folgen von Schäden gewappnet, die entgegen allen anderen Skipper & Crew Versicherungen vorher in der Höhe nicht überblicken können.
Beratung:
EIS European Insurance & Services
+49 30 214082 0
germany@eis-insurance.com.
Die Skipperversicherung bietet Schutz:
- der Crew untereinander
- bei nachgewiesener grober Fahrlässigkeit (Schäden an der Charteryacht)
- aufgrund Ausfalls von Folgecharter infolge eines von Ihnen verursachten Yachtgroßschadens bei Beschlagnahme (Sicherheitsleistungen)
Die Übergabe
Sind Sie erst einmal am Starthafen angekommen kann der Urlaub auch schon fast beginnen. Regulieren Sie die Bootsübergabe in aller Ruhe, kontrollieren Sie alle Bootspapiere, denn ab jetzt liegt die Verantwortung bei Ihnen. Unterschreiben Sie nur was Sie verstehen und wenn alles richtig ist. Kreuzen Sie die Übergabelist gewissenhaft durch, der Vercharterer wird es am Ende ebenfalls tun.
Das Wichtigste bei der Übernahme einer Charteryacht ist Ruhe und Genauigkeit. Lassen Sie sich nicht von dem Drang, endlich in See stechen zu wollen, übermannen. Regulieren Sie die Bootsübergabe in aller Ruhe, denn ab jetzt liegt die Verantwortung bei Ihnen.
Bei guten Vercharterern ist es üblich, dass ein Mitarbeiter zu Ihnen an Bord kommt und ihnen die Yacht mit allen Einrichtungen und Funktionen ausführlich erklärt. Lassen Sie sich vom Vercharterer alle technischen Einrichtungen und deren Funktion genau erklären, denn auch der Vercharterer möchte die Yacht nach Ihrem Urlaub unversehrt weiterverchartern. Überprüfen Sie die Yacht auf Seetüchtigkeit, beginnen wir beim stehenden und laufenden Gut.
To-Do Liste
- Schauen sie sich alle Leinen, Schoten und Fallen genau an insbesondere auf mögliche Verschleißstellen durch Schamfielen.
- Laufen alle Leinen leicht in den Führungen, passen die
- Leinenquerschnitte zu den Größen der Rollen?
- Sind alle Umlenkrollen unversehrt?
- Sitzen alle Schäkel fest – im Notfall können sie diese selbst noch
- einmal mit einer Zange nachziehen.
- Sind Splinte und Sicherungsringe gegen versehentliches
- Herausrutschen gesichert? Im Fall des Falles kleben sie diese selbst ab.
- Sind alle eingebundenen Knoten sachgerecht ausgeführt und haltbar?
- Ist das stehende Gut in Ordnung?
- Funktioniert die Rolleinrichtungen vom Vorsegel und gegebenenfalls vom Groß problemlos?
- Ist der Bugkorb fest?
- Gelenk zwischen Anker und Kette Fest verschraubt, Anker gesichert, Kettenende mit Seil am Rumpf befestigt?
- Funktioniert die elektrische Ankerwinsch, Ankerkurbel vorhanden, Anker fixiert?
- Sind die Lucken dicht?
- Halten die Klampen?
- Ist der Seezaun fest, alle Relingstützen ordentlich verschraubt, Funktionieren die Verschlüsse an den Durchstiegen?
- Passt und funktioniert die Notpinne?
- Funktionieren die Positionslichter?
- Erfüllt die Gasanlage alle Vorschriften?
- Landstromanschluss intakt + FI-Schalter?
- Zustand Unterwasserschiff – Kiel, Ruder, Schraube OK?
- Funktioniert die Elektrik und Elektronik zuverlässig
- Sind der Kraftstoff und Wassertank voll? Ist der Abwassertank leer?
- Dingi OK? Lässt sich der Außenbordmotor anbauen und springt er an?
- Ist Benzin an Bord?
Beim Rundgang an Deck sollten sie auch gleich nachsehen, ob sie für die Tanks die notwendigen Knebel an Bord haben. Achtung – diese können je nach Tank unterschiedlich sein.
Zurück ins Cockpit: Sehen sie nach, ob die Anzahl der Leinen und Fender mit der im Übergabeprotoll verzeichneten Anzahl übereinstimmt. Und stellen sie sich die Frage – reicht das vorhandene Material, damit ich diese Yacht jederzeit schadenfrei an – und ablegen kann? Denken sie daran, dass man manchmal Leinen verlängern muss oder eine zusätzliche Spring benötigt.
Und zum Abschluss prüfen sie die Gasanlage. Lassen sich die Gasflaschen ordentlich öffnen und verschließen und sind sie voll, sitzt der Schlauch fest auf dem Anschluss und ist er nicht irgendwo abgeknickt. Vergewissern Sie sich, das der Notabfluss für das Gas frei ist. Propan sammelt sich am Boden. Wenn die Öffnung verstopft ist und Gas aus den Flaschen entweicht, segeln sie einer veritablen Verpuffung mit unabsehbaren Folgen entgegen.
Papiere und Unterlagen
Wenn soweit alles in Ordnung ist, müssen Sie die Bootspapiere auf Richtigkeit und Vollständigkeit durchsehen. Passen die Papiere zur Yacht? Eine falsche Kennzeichnung finden die Behörden nicht witzig. Stimmen Frequenzzuteilungsurkunde und Funkgerät überein? Sonst wird im Seenotfall ein anderes Schiff gesucht!
Sind die Papierseekarten für Ihren Törn vollständig? Elektronische Seekarten sind eine hilfreiche Unterstützung, ersetzen die Papierkarten jedoch nicht. Verlassen Sie sich nie ausschließlich auf die Elektronik! Rechtlich ist das Navigieren mit der Papier Seekarte vorgeschrieben.
Nehmen Sie sich für den Yachtcheck genügen Zeit und haken Sie auch die Übergabeliste sehr gewissenhaft ab, denn der Vercharterer wird es verständlicherweise am Ende ihres Törns ebenfalls tun. Unterschreiben Sie das Übergabeprotokoll nur, wenn sie alles verstanden haben und wenn alles richtig ist.
Soweit zur Trockenübung – nun sollte man noch das Unterwasserschiff in Augenschein nehmen – auch wenn das Baden im Hafenbecken nicht eben zu den angenehmsten Übungen zählt. Aber eine kurze Sichtkontrolle des Zustands von Unterwasserschiff, Kiel, Ruderblättern und Schraube kann nicht schaden. Prüfen Sie insbesondere die Ansätze und die Unterseiten auf Beschädigungen.
Unter Deck lassen sie sich vom Vercharterer bitte in alle wichtigen technischen Anlagen einführen. Zum Beispiel – wo sind die Hauptschalter. Lassen sie sich das Elektronikpaneel erklären und checken sie dabei gleich alle Funktionen von Batterien, Funkgerät, Lampen, Bilgenpumpen usw. Beim Thema Elektronik ist noch zu erwähnen, dass sie auch die Positionslichter auf ihre Funktion, Zulassungen und die richtige Lichterführung kontrollieren sollten. Sehen sie nach, ob Kraftstoff und Wassertank voll sind bzw. der Abwassertank leer ist.
Riskieren sie einen Blick in den oft engen Motorraum. Wo sitzen Filter und Ölmessstab? Ist das Öl noch in Ordnung? Schauen Sie nach, ob alle Seeventile leichtgängig sind und ob die Bordtoiletten problemlos arbeiten. Nehmen Sie im Kielbereich die Bodenbretter hoch, um zu sehen ob die Bilge trocken ist. Zum Abschluss überprüfen sie noch den Gasherd, die Gasanschlüsse und die Gasabsperrhähne auf ihre intakte Funktionsweise.
Einweisung der Crew
Damit Sie und Ihre Crew den Segelurlaub richtig genießen können, sind noch einige Dinge zu beachten. Stellen Sie sich zum Beispiel ganz ernsthaft die Frage, wie fit ist Ihre Crew? Alles alte Salzbuckel oder eigentlich Landratten, die das erste Mal Ihre Nase in den Wind halten wollen? Auf jeden Fall sollten Sie eine ausführliche Bordeinweisung abhalten.
Rollenverteilung an Bord
Verteilen Sie die Rollen der Crew bei Standardprozessen wie z.B.
„Klar Schiff zum Auslaufen“.
Wer ist für die Seeventile verantwortlich, wer für die Luken,
wer für den Landstrom und wer sorgt dafür,
dass alles auch bei Wellengang an seinem Platz bleibt.
Grundlegende Einweisung
ZeIgen Sie Ihrer Crew, wo sich die Seeventile befinden, wie man die Luken und Rumpffenster sicher verschließt, wo die Gasabsperrhähne sind und wo sich Batteriehauptschalter und die Sicherung der Ankerwinsch befinden. Desweiteren kann es sicher nicht schaden, ein Auge auf das rutschsichere Verstauen von Proviant und persönlichen Sachen zu werfen. Und vielleicht ruft man dem einen oder anderen nochmal den Umgang mit einem See-WC in Erinnerung. Nichts ist schlimmer als eine verstopfte Bordtoilette bei 40 Grad Aussentemperatur zu cleanen.
Sicherheit
Spielen Sie auch das Notfallszenario zum Verlassen der Yacht durch! Bestimmen der Position, Absetzen von Notrufen, wie wird die Rettungsinsel ausgebracht, wie werden Seenotsignale gesetzt und was ist im Notfall einzupacken. Nachdem Sie Ihre Crew eingewiesen und jeden für eine zu Ihm passende Position eingeteilt haben kann es losgehen. Damit der Törn ein Erfolg wird ist das Zusammenspiel der Besatzung wichtig. Fahren Sie ein paar Ab- und Anlegemanöver im Hafen. Fahren Sie ein Mann über Bord Manöver unter Motor und lassen Sie dabei auch andere Crewmitglieder ans Steuer. Es könnte ja sein, dass Sie als Skipper aus Versehen selbstüber Bord gehen und dann sollte auch ihre Crew in der Lage sein, Ihnen zu helfen. Fahren Sie ein Mann über Bord Manöver unter Segel, das gibt bei der Crew Vertrauen und Sicherheit.
Dann folgt eine ausführliche Sicherheitseinweisung. Welche Rettungsmittel sind an Bord, wie werden Sie genutzt? Wo sind Feuerlöscher und Lenzpumpen? Lassen Sie anschließend alle Crewmitglieder Ihre Rettungsweste an Deck holen, erklären Sie, wie diese angelegt wird und stellen Sie sie bei Bedarf auf die Größe des jeweiligen Crewmitglieds ein. Schärfen Sie allen ein, dass das Tragen der Rettungsweste notwendig ist und diese von jedem vor Auslaufen des Schiffes anzulegen ist.
Anschließend spielen sie einige Notfallszenarien durch und verteilen auch für diesen Fall die Rollen auf die Crewmitglieder. Zu diesen Notfallszenarien gehören das Verhalten bei Wassereinbruch, bei Feuer oder wenn die gesamte Crew das Schiff verlassen muss.
Wassereinbruch
Bei Wassereinbruch sollte man sich an folgende Checkliste halten: Leck suchen – erste Verdächtige wie Seeventile, Kielbolzen, Ruderanlagen, Log und Lotgeber überprüfen. Leck stopfen und lenzen, vor allem mit der Pütz und Eimern, denn Pumpen helfen oft nur bedingt.
Feuer
Sollten Sie Feuer an Bord feststellen, ist es wichtig, zu wissen wo es brennt. Löschen Sie Feuer im Salon oder in den Kabinen möglichst mit Schaum, in der Pantry besser mit einer Löschdecke. Brennt es im Maschinenraum, schließen Sie den Kraftstoffhahn, dichten Sie den Maschinenraum ab und löschen sie durch die Löschöffnung. Werfen Sie auf jeden Fall die Gasflaschen über Bord um Explosionen zu vermeiden.
Der letzte Check vor dem Start
Nun kann die Reise endlich losgehen!
Machen Sie sich noch einmal mit der Papierseekarte vertraut und kontrollieren Sie ob es auf Ihrer geplanten Tagesetappe Untiefen oder Gefahrenstellen gibt. Suchen sie sich für ihr Etappenziel einen geeigneten Ausweichhafen aus, denn man kann nie wissen… Vor dem Ablegen noch einmal die aktuellsten Wetterinformationen geholt und nun sollte nichts mehr schief gehen. Genießen Sie Ihren Törn.
Eine gute Vorbereitung ist beim Chartern der halbe Urlaub.
Richtige Erholung auf See finden Sie, wenn alles wie geschmiert läuft. Dazu ist es auch notwendig Ihre Crew vor Abfahrt in gängige Manöver einzuweisen und jedem eine Position für die jeweiligen Manöver zuzuweisen. Bei Bedarf, können Sie nochmal Trockenübungen wie z.B. Leinen aufschiessen, Ankerwinsch vorbereiten oder ähnliches mit den jeweiligen Crewmitgliedern abhalten.
Vor jedem Törnstart sollten sie sich über die Besonderheiten des zu befahrenen Reviers wie Untiefen, Riffe oder ähnliches in der Seekarte informieren.
Nochmal die Wetterinfos gecheckt und dann Leinen los. Bevor Sie jedoch gleich unter vollen Segeln in die Ferne hinausfahren, sollten Sie im geschützten Gewässer noch die Manövrierfähigkeiten Ihrer Yacht prüfen. Wie gut ist die Ruderwirkung, wie schnell lässt sie sich aufstoppen, wie verhält sie sich bei Fahrt achteraus?Nun kann der Urlaub beginnen. Ein toller Segeltag liegt vor Ihnen und sie genießen Wind und Wellen.
Die Nacht ist gut überstanden und es soll weitergehen? – Dann als erstes den Motor anwerfen und Anker mit der Winde aufholen!
Fahren Sie mit minimaler Drehzahl der Ankerkette entgegen um die Winsch zu entlasten. Achten Sie dabei darauf, die Ankerkette nicht zu überfahren. Am besten, der Mann an der Winsch gibt Ihnen eindeutige Richtungsanweisungen mit der Hand. Sprechen Sie die Handzeichen vorher ab. Die Kette im Ankerkasten gut verteilen, dann Anker sichern und es kann weiter gehen.
Das Setzen des Bullenstanders
Zur eigenen Sicherheit, bei schralenden Winden oder bei einer unerfahrenen Crew ist es sinnvoll einen Bullenstander zu setzen. Er schützt davor, dass der Baum ungewollt quer über das Deck fegt. Knoten Sie dazu ein Seil in die Baumnock, das andere Ende belegen sie auf der Mittel- oder auf der Vorschiffsklampe der Leeseite des Schiffes. Ändert sich nun spontan die Windrichtung, oder das Schiff wird durch Wellengang gedreht, kann der Baum nicht umschlagen. Bei gewollten Wenden oder Halsen kann man den Bullenstander kontrolliert auffieren und auf der anderen Seite erneut belegen.
Anker auswerfen und einholen
Ist Ihr nächster Törnstopp eventuell eine traumhafte Ankerbucht? Dann schauen Sie noch einmal in die Karte. Gibt es Steine, wie ist die Wassertiefe, wie ist der Grund beschaffen, ist es auch die richtige Bucht? Fahren Sie bei kleinen Buchten gegebennenfalls rückwärts in die Bucht um Unterwasserunwegsamkeiten zu erkennen. Haben Sie dann die richtige Ankerstelle gefunden so fahren Sie langsam rückwärts und lassen Sie den Anker am Besten mechanisch ausrauschen. Legen Sie ausreichend viel Kette. Scheint der Anker fest zu sein, fahren Sie nun noch einmal mit hoher Drehzahl Rückwärts um zu prüfen ob der Anker auch wirklich hält. Falls nicht..beginnen Sie das Manöver von vorn. Ist der Anker fest, sichern Sie das letzte Stück Ankerkette mit einem Seil auf einer Klampe um die Ankerwinde zu entlasten.
Bringen Sie keinen Zweitanker aus! Beachten Sie bei der Wahl Ihres Ankerplatzes Ihren Schwojenkreis insbesondere im Hinblick auf andere Yachten und das Ufer. Denken Sie daran, dass sich der Wind theoretisch jederzeit drehen kann. Funktioniert alles? Dann Motor aus und die Position bestimmen. Peilen Sie Landmarken an, um regelmäßig Ihre Position überprüfen zu können. Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf einen elektronischen Ankerwächter. Dann noch Ankerball setzen und bei Dunkelheit das Ankerlicht einschalten.
Der PanPan – Ruf
Kommen wir nun zu Problemen, die immer mal auftreten können.
Wichtigste Grundregel bei allen außergewöhnlichen Ereignissen – Ruhe bewahren.
Liegt z.B ein Maschinenschaden vor und Sie erreichen Ihre Charterbasis nicht, setzen Sie einen PanPan Ruf ab. Bitte nie einen MAYDAY Ruf absetzen, wenn die Besatzung nicht in akuter Lebensgefahr ist. Kommt dann die gewünschte Hilfe, gehen sie wie folgt vor. Da keine unmittelbare Gefahr für Schiff und Crew besteht, handelt es sich um eine Hilfeleistung bzw. Schlepphilfe. Diese Hilfe ist nach Aufwand zu vergüten. Unterzeichnen Sie keine Vereinbarung über eine Bergung, nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie nicht in unmittelbarere Gefahr sind und handeln Sie den Kostenaufwand in Ruhe aus. Nutzen Sie dabei ein Crewmitglied als Zeugen.
Übergeben Sie immer eine eigene Schleppleine und lassen Sie keinen der Hilfeleistenden auf Ihr Boot.
Eine Nichteinhaltung dieser Punkte kann im Zweifelsfall unverhältnismäßig teuer werden. Verzeichnen sie Position und Hergang der Hilfe im Logbuch und melden sie den Schaden umgehend Ihrer Versicherung für Skipper & Crew Versicherungen und ihrem Vercharterer.
Haben Sie sich nur eine Leine in die Schraube gefahren, können Sie sich selbst helfen.
Stoppen Sie die Maschine und gehen Sie an einer geeigneten Position vor Anker. Dann ab ins Wasser, die Yacht abtauchen und die Leine herausschneiden. Auch hier verzeichnen Sie bitte Position und Hergang im Logbuch.
Bitte prüfen Sie nach Anlassen der Maschine, ob die Dichtungen der Welle oder des Saildrive zum Boot noch dicht sind.
MAYDAY Ruf
Haben Sie einen Notfall der das Schiff und die Besatzung unmittelbar bedroht – zum Beispiel das bevorstehende Sinken des Schiffes, müssen Sie einen Ruf fürs Notverfahren absetzen.
Natürlich sind all die skizzierten Notfälle eher die Ausnahme. Im Normalfall können Sie bei guter Vorbereitung einen sorgenfreien und erholsamen Törn genießen. Wichtig ist, dass Sie immer einen kühlen Kopf bewahren und ihre Crew gut eingewiesen ist. Nur so können Sie mögliche Spätfolgen minimieren.
Und nun wünschen wir Ihnen einen entspannten Chartertörn, Mast- und Schotbruch und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.
PANPAN – Ruf
Mastbruch
MAYDAY – Ruf
PANPAN – Ruf
-
- Position bestimmen
- PANPAN über DSC Controller und/oder UKW Ch.16 absetzen
- PANPAN PANPAN PANPAN
- All Stations All Stations All Stations
- This is 3 x Schiffsname,
- Rufzeichen und Schiffskennung (MMSI)
- In position …
- Beschreiben des Problems und der benötigten Hilfe, eventuell Richtung in der sich das Schiff durch Strömung bewegt
- Eintrag von Schaden und PanPan ins Logbuch
- Schaden umgehend dem Vercharterer und Ihrer
Versicherung für Skipper & Crew Versicherungen melden und die Anweisungen befolgen
Mastbruch
- Maschine stoppen oder ausgeschaltet lassen.
- alle Leinen, Stage und Wanten sichern und Mast fest an Deck verlaschen oder alle Leinen, Stage und Wanten trennen und über Bord werfen, dann Stelle mit Fender an langer Leine kennzeichnen
- Motor einschalten und nächsten Hafen ansteuern
- Position und Hergang im Logbuch verzeichnen
- Schaden umgehend dem Vercharterer und Ihrer Versicherung für Skipper & Crew Versicherungen melden und Anweisungen befolgen.
MAYDAY – Ruf
- Position bestimmen
- Distress (DSC) Taste auslösen,
- MAYDAY Ruf über UKW Ch.16 absetzen
- MAYDAY MAYDAY MAYDAY
- This is 3 x Schiffsname
- Rufzeichen Schiffskennung (MMSI)
- MAYDAY Schiffname, Rufzeichern und MMSI
- In position …
- Beschreiben des Problems und der benötigten Hilfe, eventuell
Richtung in der sich das Schiff durch Strömung bewegt - Eintrag von Schaden und MAYDAY ins Logbuch
- Schaden nach Sicherung aller Gefahren umgehen dem
Vercharterer und Ihrer Versicherung für Skipper & Crew
Versicherungen melden und Anweisungen befolgen.
Bei Unsicherheit sollten Sie in allen Fällen immer zuerst Ihre Charterbasis und/oder den Versicherer Ihrer Skipper & Crew Versicherung kontaktieren. Das Schadenteam der EIS European Insurance & Services erreichen Sie z.B. im Notfall rund um die Uhr unter +49 30 21408220.